27.1.2005

Industrial XP

Diese Woche habe ich die OOP-Konferenz in München besucht. Mein Vortrag dort drehte sich um die Fragen:

  • Was hat Extreme Programming (XP) über die bekannten Programmierpraktiken hinaus für Planung und Management von Softwareprojekten zu bieten?
  • Wie hat sich XP aus den Erfahrungen der vergangenen fünf Jahre weiterentwickelt?
  • Was muss man beachten, damit sich Agilität nicht nur im Entwicklungsbereich, sondern im Geschäft selbst niederschlägt?
  • Wie funktioniert XP in größeren Teams und Organisationen?

Darüber hinaus habe ich diskutiert, wie wir Softwareentwicklung als Wertschöpfungsprozess verstehen sollten, was die zweite Auflage von XP an Neuerungen zu bieten hat und was Lean Development bedeutet.

Nachfolgend präsentiere ich einen Abriss der nicht-technischen Praktiken von Industrial XP: Assessments, Business Stories, Charters und mehr.

Was ist Industrial XP?

  • XP für große Teams und Organisationen
    • verfeinert die vorhandenen Praktiken
    • erweitert das Repertoire um neue Praktiken für alle Projektbeteiligten
  • macht implizites XP-Wissen explizit
    • betont immer die Aspekte, die in der Praxis am sträflichsten vernachlässigt werden

Werte und Praktiken

Werte und Praktiken von Industrial XP

 

Readiness Assessment

  • Ist die Project Community und Organisation bereit zur Veränderung?
  • Kann die Project Community mit XP erfolgreich sein?
    • initiale Bewertung
    • ständige Neubewertung

Assessments

  • offene Arbeitsumgebung?
  • Pairingmöglichkeiten? Möbel? Kernzeit?
  • Domänenexperten verfügbar?
  • untestbarer Legacy Code? Refactoringtools?
  • Codeeigentümer?
  • Datenbank zugreifbar? Schema änderbar?

Risk Management

  • Welche Projektrisiken bestehen?
  • Was können wir gegen sie unternehmen?
    • Top 10 technische Risiken
    • Top 10 organisatorische Risiken

Projektrisiken

Risikomatrix
  1. Sind diese Risiken zu hoch, um das Projekt weiterzuführen? Falls nein, wie lassen sich diese Risiken mindern?
  2. Diese Risiken fortlaufend nach Auslösern überwachen, die sie zum größeren Risiko werden lassen.
  3. Nur angehen, wenn nichts besseres zu tun.

Project Chartering

  1. Lohnt sich die Projektidee überhaupt?
  2. Wie wird die Vision/Mission der Organisation durch das Projekt unterstützt?
  3. Woran erkennen wir einen Projekterfolg?
  4. Wer zählt zur Project Community?

Charter

  1. Vision und Mission-Statement
  2. Project Community
  3. Werte
  4. verpflichtete Resourcen
  5. Erfolgsmaßstäbe
  6. Kontextdiagramm

Project Community

  • Wer hat Einfluss auf den Projekterfolg?
  • Wen betrifft das Projekt?
    • häufig ein wesentlich größerer Personenkreis als zunächst angenommen

Werte

  • Welche Werte teilt die Project Community?
  • Sind die Werte mit den XP-Praktiken zu vereinbaren?
    • wenn ja, lassen wir uns in unserem Handeln durch die Werte leiten
    • wenn nein, müssen wir eine andere (agile) Methode in Betracht ziehen

Test-Driven Management

  • Welche Erwartungen an das Projekt bestehen aus Managementsicht?
    • interne Tests: auf Ebene der IT-Abteilung
    • externe Tests: auf Organisationsebene

Business Stories

Apple's Managementtest für den iTunes Music Store:

"Our new service will register at least 1 million song downloads during its first month in production."

SMART: Specific, Measurable, Achievable, Relevant, Time-Based

Retrospectives

  1. Was lief gut, was nicht vergessen werden sollte?
  2. Was haben wir gelernt?
  3. Was sollten wir nächstes Mal anders machen?
  4. Was stört uns immer noch?
  5. Was müssen wir noch näher diskutieren?

Iterationsretrospektiven

Retrospektiveergebnisse

Links

Schlagwörter:

blättern: Timeboxing
zurück: RSS-Newsfeed erhältlich